Zum Welttag der Poesie

● 21.03.2014 | GEDENKTAG

Lyrik ist Trumpf: Wer kann, der dichtet heute in der Frühlingssonne. Oder besucht eine der vielen Poetry-Slam-Veranstaltungen, die landauf landab angeboten werden. Oder wie wäre es mit einer kleinen Reimerei von Heinrich Heine?

Zum Welttag der Poesie denke ich nicht an Deutschland sondern an Heinrich Heine. Ich stelle mir gerade vor, wie er nach seiner Harzwanderung – den spärlichen Fichtenbewuchs auf dem Brocken im Kopf – über die Unzulänglichkeiten der Liebe sinniert …

 

Ein Fichtenbaum steht einsam

Im Norden auf kahler Höh.
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.

Er träumt von einer Palme,
Die, fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.

Heinrich Heine, 1827

 

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