„Spartakus in Grün“ – Leberecht Migge und die Gartenkultur des 20. Jahrhunderts

● 06.06. BIS 13.07.2019 | AUSSTELLUNG IN HAMBURG

Über einen sensationellen Fund berichtete das Archiv für Schweizer Landschaftsarchitektur ASLA 2015: Mitarbeiter fanden im Nachlass von Walter Leder, einem Zürcher Landschaftsarchitekten, Originalpläne und Entwürfe von Leberecht Migge. Ausgewählte Originale aus dem Planfund zeigt die Galerie Renate Kammer in der Ausstellung „Spartakus in Grün“ ab dem 6. Juni in Hamburg.

Leberecht Migge arbeitete nach seiner Gärtnerlehre im renommierten Gartenbaubüro Jacob Ochs. 1913 machte er sich als Gartenarchitekt in Hamburg-Blankenese selbstständig und veröffentlichte seine erste Publikation „Die Gartenkultur des 20. Jahrhunderts“. Darin legte er seine Ansichten zukunftsweisender, moderner Gartengestaltung dar, die stark von den Ideen der Reformgartenkunst beeinflusst war. Nach sieben Jahren löste Migge sein erfolgreiches Hamburger Büro auf und siedelte mit seiner Familie in die Künstlerkolonie Worpswede um.

Unter den entlassenen Mitarbeitern seines Büros befand sich ein junger Gartenarchitekt aus der Schweiz: Walter Leder. Migge schätzte den jungen Mann und schenkte ihm Pläne, Skizzen und Entwürfe. Leder zog zurück in die Heimat und gründete in Zürich ein Büro für Landschaftsarchitektur. Die Pläne seines ehemaligen Arbeitsgebers Migge nutzte der aufstrebende Gartenarchitekt als Anregung für eigene Entwürfe und Unterrichtsmaterial für seine Lehrtätigkeiten.

 

 

Die Nachkommen von Walter Leder schenkten seine umfangreichen Aufzeichnungen 2015 dem Archiv der Schweizer Landschaftsarchitektur. Archivmitarbeiter sichteten das Material und entdeckten bislang unbekannte Pläne, Skizzen und Zeichnungen mit Details von Leberecht Migge. 320 Originale lagen versteckt und verstaubt in Kisten und Kartons zwischen Tausenden von gefalteten, gerollten Plänen und Papieren. Was für eine Entdeckung! Bislang waren wenige Originalpläne von Migge erhalten. Umso mehr sorgte der Fund aus Migges Schaffenszeit von 1913 bis 1920 in der Fachwelt für Aufsehen. Das Konvolut enthielt Pläne für städtische Freiräume, Wettbewerbsbeiträge, Friedhöfe, Gedenkstätten, Volksparke, Villengärten, Hausgärten und Siedlungsgärten.

Eine Auswahl von Originalen aus Leberecht Migges Hamburger Schaffensperiode zeigt die Ausstellung „Spartakus in Grün“ ab dem 6. Juni in der Galerie Renate Kammer. Sie ist Teil der Vorlesungsreihe „Migge 2019 – Positionen für eine grüne Moderne“ an der Hafencity Universität Hamburg und begleitet den Hamburger Architektursommer 2019.

Ob die Entwürfe der Steenkampsiedlung in Hamburg-Altona gezeigt werden? Oder Zeichnungen zur Ausführung des Wachholderparks (siehe Fotografie / Plan)? Oder Skizzen, die Leberecht Migge für den Landsitz von Max Emden in Flottbek fertigte?

 

Veranstalter
Galerie Renate Kammer, Architektur und Kunst
Münzplatz 11 / 20097 Hamburg
www.galerierenatekammer.de

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